Rasterkartierung von Rindenflechten im Raum Leer
Ziele der Erfassung:
- Flächenbezogene Darstellung vorkommender Arten
- Feststellung des heutigen Artenspektrums
- Veränderung des Artenspektrums gegenüber den 1980er Jahren
- Ermittlung wichtiger, schutzwürdiger Biotope
- Bioindikation von Umweltbedingungen (Eutrophierung, Klima)
Untersuchungsgebiet:
- Gesamtfläche: ca. 130 km²
- Stadtgebiet von Leer (Ostfriesland) sowie angrenzender Gemeinden
- 130 Rasterflächen nach Einteilung der Deutschen Grundkarte
Aktueller Bearbeitungsstand und erste Einschätzung (Juli 2021):
- 70 von 130 Rasterflächen sind unterschiedlich intensiv kartiert
- Seit 2018 wurden 115 Arten nachgewiesen
- Die noch in den 1980er Jahren artenärmsten Bereiche der Innenstadt weisen heute die höchsten Artenzahlen auf
- Säureliebende Arten können nur noch in Siedlungsbereichen, Waldgebieten u.a. vor landwirtschaftlichen Immissionen relativ geschützten Lagen nachgewiesen werden
Vorläufige Verbreitungskarten (Juli 2021):
Nachweise der Wand-Gelbflechte (Xanthoria parietina), einem typischen Nährstoffzeiger (Die Verbreitung entspricht dem vorläufigen Bearbeitungsstand, da die Art in jedem Raster nachgewiesen wurde.)
Nachweise der Anliegenden Schwielenflechte (Hyperphyscia adglutinata), einer früher sehr seltenen Art mit heute starker Ausbreitungstendenz
Nachweise der säureliebenden Felsen-Schüsselflechte (Parmelia saxatilis), die außer im Stadtzentrum noch im Logabirumer Forst vorkommt
Nachweise der Gewöhnlichen Blasenflechte (Hypogymnia physodes), die nur noch in Gebieten ohne Landbewirtschaftung im Stadtzentrum festzustellen war
Nachweise der Essigflechte (Pleurosticta acetabulum), deren Bestände zurückgehen und die nur noch an alten Gehölzen in geschützten Lagen vorkommt (z.B. Friedhöfe und Parks)