Startseite > Aktuelles

Aktuelles

06.08.2022 Ausflug nach Langeoog

Der diesjährige Nationalpark-Tag der Artenvielfalt lockte auch Mitglieder der Flechten-AG-Nordwest nach Langeoog. Es gab zwar nicht so spektakuläre Funde wie in der Gefäßpflanzen-Gruppe, mit 58 Flechtenarten aber eine ganz beachtliche Menge, da wir es nicht mal bis zu den Graudünen geschafft hatten. Deckwerke am Hafen und zahlreiche Gehölze entlang des Weges ließen keine Langeweile aufkommen.

10.05.2022 Ordnungswidrige Baumpflege

Wir ahnten es schon lange: Die Beschneidung und Fällung von Gehölzen, die alljährlich im Februar ihren Höhepunkt erreicht, ist wohl in vielen Fällen rechtswidrig. Nun liegt ein Fachbuch vor, das Baumpflege unter Berücksichtigung des Artenschutzes erstmals in der gesamten Bandbreite - also auch im Hinblick auf die oft vergessene Artengruppe der Flechten - ausführlich schildert. Wir haben die Lektüre zum Anlass genommen, einen kurzen Blick auf dieses Themenfeld zu werfen und mussten feststellen, dass auch Naturschutzverwaltungen offenbar nicht genau hinschauen.

05.12.2021

Flechten bedeckt mit Rauhreif

Winterliche Flechtentarnung (Leer, 22.12.2007)

Kurze Tage, frostige Temperaturen und die neue Omikron-Variante lassen keinen Zweifel: Die Zeiten gemeinsamer Exkursionen in diesem Jahr sind zu Ende. Aber wir hoffen auf spannende Entdeckungen auch im nächsten Jahr. Wir werden rechtzeitig zum Frühjahr ein Programm mit den neuen Terminen verschicken. Wer noch nicht im Verteiler ist, möge sich rechtzeitig an uns wenden, um nichts zu verpassen. Ansonsten werden wir alle Veranstaltungen auch auf der Seite Termine ankündigen. Bis dahin sind wir allerdings nicht im Winterschlaf, sondern bei freundlichem Wetter wie bisher zwischen Weser und Ems an allen Stellen unterwegs, an denen Flechten zu finden sind. Und das Wichtigste: Wir freuen uns über jede Zuschrift: Wer Hilfe bei Bestimmungen oder sonstige Hinweise braucht, wird hier immer offene Ohren und Augen finden!

19.11.2021  Flechtenspanner

Raupe des Grünen Flechten-Rindenspanners

Raupe des Grünen Flechten-Rindenspanners (Cleorodes lichenaria) auf einem dicht mit Strauchflechten (hier z.B. der Gattung Ramalina) bewachsenen Zweig

Andere, die Flechten spannend finden, gibt es auch unter den Insekten. Hier ein Foto, das uns der Schmetterlingsexperte Carsten Heinecke, Oldenburg zur Verfügung gestellt hat. Es zeigt die Raupe des Grünen Flechten-Rindenspanners (Cleorodes lichenaria) auf einem dicht mit Strauchflechten (hier z.B. der Gattung Ramalina) bewachsenen Zweig in einem küstennahen Weidengebüsch der dänischen Halbinsel Jütland aus diesem Herbst. Gut getarnt fressen die Spanner bevorzugt Strauch- und wohl auch Bartflechten und überwintern dort bevor sie im Frühjahr als kleiner, ebenfalls unscheinbarer Falter das Weite suchen. Dass die Art in der niedersächsischen Roten Liste in der Kategorie 1 geführt wird, steht sicherlich im Zusammenhang mit dem Verschwinden solch üppiger Flechtenbestände hierzulande.

Weitere Informationen und Bilder sind im Lepiforum zu finden.

13.11.2021  Exkursion: Ihlower Forst

Hellgraues Blutauge

Ein fruchtendes Lager des Hellgrauen Blutauges (Haematomma orchroleucum var. porphyricum) an einer Linde im Ihlower Forst

Die letzte Exkursion des Jahres führte bei grauem Novemberhimmel durch einen kleinen Teil des Ihlower Forsts. Die zahlreich angereisten TeilnehmerInnen wurden nicht nur mit über 60 entdeckten Arten, sondern kurz vor Einbruch der Dämmerung auch mit einem außergewöhnlichen Vorkommen belohnt. Das in der Region nicht seltene, aber bislang meist steril gefundene Hellgraue Blutauge stellte an einer Linde eindrücklich die Herkunft seines Namens unter Beweis: Eine Fülle hellroter Apothecien bedeckte das sorediöse graue Lager. Im nahen Kloster-Café konnte das Ereignis zum Abschluss der Exkursion bei Kaffee und Kuchen angemessen gewürdigt werden.

30.10.2021  Exkursion: Oldenburg Stadt

Gewöhnliche Blasenflechte

Die Gewöhnliche Blasenflechte (Hypogymnia physodes) an einer Eiche am Drögen-Hasen-Weg in Oldenburg-Wechloy

Das zweifelhafte, jedoch unbestrittene Glanzstück der Exkursion durch die Haaren-Niederung an der Uni Oldenburg war der Nachweis der Gewöhnlichen Blasenflechte. Kurz vor dem Ende der sechsstündigen Exkursion fanden sich noch wenige Lager, deren trauriger Zustand keinen Zweifel an den herrschenden Immissionsbedingungen aufkommen ließ. Abgestorbene und z.T. schon fehlende Teile des Lagers verwiesen auf hohe Stickstoffeinflüsse, wie sie schon beim Expositionsversuch am Botanischen Garten eindrucksvoll belegt werden konnten. Bemerkenswert war, dass das noch vereinzelt vorkommende Eichenmoos (Evernia prunastri) und die Felsen-Schüsselflechte (Parmelia saxatilis) im Vergleich eine etwas bessere Vitalität erkennen ließen. Aber auch bei diesen Arten ist absehbar, dass ihre Tage bei anhaltender Immissionsbelastung auch an der schönen Eichenallee in Wechloy gezählt sind.

31.07.2021  GEO-Tag der Natur

Gesprenkelte Felsschüsselflechte

Die Gesprenkelte Felsschüsselflechte wurde erstmals an der ostfriesischen Küste gefunden.

Der diesjährige GEO-Tag der Natur an der Leybucht wird uns nicht nur wegen mehrstündiger Regenfälle, stürmischer Böen und Durchnässung vieler TeilnehmerInnen in Erinnerung bleiben. Kurz vor dem Ende der unvergesslichen Veranstaltung gab es noch einen überraschenden Neuzugang für die regionale Flechtenflora. Auf einem Deckwerk nahe der Schleuse Leysiel fand sich ein unübersehbares Lager der Gesprenkelten Felsschüsselflechte (Xanthoparmelia conspersa).

26.06.2021  Neckers Schildflechte (Peltigera neckeri)

Neckers Schildflechte

Neckers Schildflechte (Peltigera neckeri) wurde im Naturschutzgebiet Alexanderheide (Oldenburg) nachgewiesen.

Mit Peltigera neckeri gelang nach über 60 Jahren ein bemerkenswerter Wiederfund einer im Niedersächsischen Tiefland bislang als verschollen geltenden Art.
Die Art ist rezent von Uwe de Bruyn auf vier der Ostfriesischen Inseln gefunden worden. Sie kommt demnach als Art mit geringer Konkurrenzfähigkeit vor allem in der artenreichen Graudüne an nordexponierten Dünenhängen vor. Demgegenüber überrascht das Vorkommen an einem Sekundärstandort auf Feinerde über verwitterndem Asphalt des ehemaligen Flugfeldes (Sekundärstandort). Näheres zu dem Fund finden Sie hier.

14.05.2021  Doktorarbeit zu Flechten in Nordwestdeutschland

Falls jemand die auf diesen Seiten umrissene, hoch aktuelle Thematik zur Situation der Flechten in Nordwestdeutschland wissenschaftlich vertiefen möchte, besteht die Möglichkeit, dies im Rahmen einer Doktorarbeit an der Universität Oldenburg durchzuführen. Anfragen hierzu können über die Kontaktdaten im Impressum an uns gerichtet werden.

23.01.2021  Flechten in Baumkronen

Alljährlich hören wir in den Monaten Januar und Februar den vermehrten Einsatz von Kettensägen in der Landschaft. Grund dafür ist die Bestimmung des § 39 Abs. 5 Nr. 2 Bundesnaturschutzgesetz, die es verbietet, Gehölze ab dem 1. März zu schneiden oder zu beseitigen. Also erfolgen in den nächsten Wochen allerorten wieder Pflegeschnitte an Straßenbäumen, Feldgehölzen und Wallhecken. Auch mancher alte Baumriese wird bei dieser Gelegenheit aufgrund tatsächlicher oder vermuteter Bruchgefahr sein vorzeitiges Ende finden.

Bei allem Bedauern über oft schwer verständliche Maßnahmen eröffnen sich dem Flechteninteressierten in diesen letzten Winterwochen einmalige Möglichkeiten, auch die sonst unzugänglichen Kronenbereiche ohne großen Aufwand näher zu untersuchen. Selbst die Entnahme von Belegmaterial stellt kein Problem dar, da das Absterben der Flechtenvegetation am gefällten Baum nur eine Frage der Zeit ist. Am heimischen Binokular können dann in aller Ruhe wichtige Artmerkmale von Makroarten verglichen werden, die an den unteren Stammbereichen oft nur mangelhaft entwickelt sind. Auch die Suche nach oft übersehenen Mikroarten an mitgebrachten Zweigen ist mit einem Heißgetränk in Reichweite meist erfolgreicher als im Gelände.

Wer bei der Bestimmung der gefundenen Arten Hilfe benötigt oder eine Artansprache bestätigt haben möchte, findet über unsere Kontaktadresse jederzeit mehrere offene Ohren und Augen. Viel Erfolg!

11.01.2021  Jahresbericht

Trotz der weitreichenden Beschränkungen im Frühjahr und ab Oktober konnten im vergangenen Jahr mehrere schöne Veranstaltungen stattfinden, bei denen wir in höchst interessanten Gebieten einige ungewöhnliche Funde machen konnten. Der neue Jahresbericht 2020 vermittelt einen kleinen Eindruck davon.