Startseite > Infos > Archiv

Archiv

12.08.2020

Auf Einladung der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer fand in Sehestedt am Ostrand des Jadebusens der diesjährige GEO-Tag der Natur statt. Die Flechtenkundliche Arbeitsgemeinschaft war mit vier Mitgliedern vertreten. Unsere Untersuchungen beschränkten sich auf den Bereich des schwimmenden Moorkörpers, der durch Heide- und Gehölzflächen sowie einzelne Torfabbruchkanten geprägt ist. Die von Joachim Langerfeldt vor mehr als 80 Jahren noch gefundenen Bodenflechten konnten bis auf wenige Relikte nicht mehr festgestellt werden. Auch zwei acidophytische Rindenflechten, die in der Region noch vorkommen (Evernia prunastri und Hypogymnia physodes), wurden nicht mehr nachgewiesen. Stattdessen wird die Flechtenflora des schwimmenden Moores von den Eutrophierungs- und Wärmezeigern bestimmt, die sich in der Region in den letzten Jahren stark ausgebreitet haben. Spezialisierte Arten dieses besonderen Lebensraums wurden nicht mehr gefunden.

31.07.2020

Usnea hirta

Nur wenige Millimeter misst die Struppige Bartflechte (Usnea hirta), die in der Stadt Leer gefunden wurde.

Bartflechten der Gattung Usnea sind in der Region sehr selten geworden. Derzeit ist nur ein weiteres Vorkommen in Feuchtgebüschen auf Norderney bekannt. Umso größer war die Überraschung, als nahe des Stadtzentrums von Leer ein kleines Lager der Struppigen Bartflechte (Usnea hirta) auf einer jüngeren Linde (40 cm Ø) gefunden wurde. Finden empfindliche Arten nach ihrem weitgehenden Verschwinden aus dem landwirtschaftlich geprägten Umfeld nunmehr in Städten geeignete Umweltbedingungen vor?
Wir werden genauer hinschauen müssen.

27.6.2020

Dem drohenden Gewitter zum Trotz haben wir uns im Oldenburger Botanischen Garten getroffen, um zunächst - für jedermann sichtbar – neben der Grünen Schule eine Expositionstafel mit Flechten zu installieren. Das Bioindikations-Verfahren wird in den nächsten Wochen mit regelmäßig veröffentlichten Fotos über das Ausmaß von Luftverunreinigungen informieren. Anschließend wurden an den Bäumen und Sträuchern epiphytische Flechten kartiert. Unglaublich, was 13 Jahre nach der ersten Untersuchungen von Uwe de Bruyn für Veränderungen stattgefunden haben.

Nachtrag:

Die Auswertung der Kartierungsergebnisse aus dem Botanischen Garten ist jetzt abgeschlossen. Unter 35 festgestellten Arten auf Rinde und bearbeitetem Holz fanden sich 8 Arten, die Uwe de Bruyn in seiner Publikation über den Botanischen Garten Oldenburg im Jahr 2007 noch nicht erwähnt hatte. Es handelt sich um Arten, die in den vergangenen Jahren stark zugenommen haben, wie z.B. die Gewöhnliche Leuchterflechte (Candelaria concolor) oder die Rotbraune Zeichenflechte (Pseudoschismatomma rufescens). Diese Arten bilden auf den Bäumen nicht nur des Botanischen Gartens unverkennbare Massenbestände und haben sich zweifellos erst in den letzten Jahren angesiedelt. Es sind wärmeliebende Arten, deren Ausbreitung auf die Klimaerwärmung zurückgeht. Im Botanischen Garten kann nunmehr also auch der Klimawandel besichtigt werden.

26.06.2020

Um trotz stark eingeschränkter Begegnungsmöglichkeiten einen Informationsaustausch zu ermöglichen, haben wir unsere seit einigen Wochen geplante Internetpräsenz vorzeitig freigeschaltet. Längst sind nicht alle Seiten mit Inhalt gefüllt und wichtige Aspekte konnten noch nicht bearbeitet werden. Wir hoffen auf Nachsicht und würden uns über Mitarbeit und Anregungen sehr freuen. Unter der Rubrik Termine werden wir künftig gemeinsame Veranstaltungen ankündigen, sobald dies unter Einhaltung der erforderlichen Regeln wieder vertretbar erscheint.

23.03.2020

In Kooperation mit der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer wurde auf Borkum eine Weiterbildungs- und Informationsveranstaltung über die Flechtenflora der Insel durchgeführt, zu der jetzt eine Pressemitteilung erschienen ist.

02.04.2020

In der neuen Ausgabe der Herzogiella, dem Mitteilungsorgan der Bryologisch-Lichenologischen Arbeitsgemeinschaft für Mitteleuropa, erschien ein Beitrag (pdf-Datei, ca. 2,01 MB) über den Wiederfund einer seltenen Krustenflechte an der Unterems. Die Art war vor einem Jahr erstmals in den Niederlanden festgestellt worden.

17.12.2019

Zum Jahresende kann die Flechtenkundliche Arbeitsgemeinschaft Nordwestdeutschland bereits auf sechs erfolgreiche Veranstaltungen zurückblicken. Die Ergebnisse sind in einem Jahresbericht (pdf-Datei, ca. 1,64 MB) zusammengefasst worden.

26.02.2019

Nach kurzer und intensiver Vorbereitungszeit wurde die Flechtenkundliche Arbeitsgemeinschaft Nordwestdeutschland von 12 interessierten Teilnehmer*innen der Gründungsversammlung im Landesmuseum Natur und Mensch in Oldenburg aus der Taufe gehoben.