TOP 10
Die häufigsten Rindenflechten begegnen uns ständig und fast überall. Es ist hilfreich, sie unterscheiden und benennen zu können, um den Blick auf andere und seltenere Arten frei zu bekommen. Allerdings sind die häufigsten Arten im ökologischen Sinn auch die wichtigsten, denn ihre Massenvorkommen zeigen, dass unsere Umwelt ihnen in ganz besonderem Maße zusagt. Sie sind der Spiegel unserer Umwelt. Wir haben die 10 im Nordwesten derzeit auf Baumrinden häufigsten Arten zusammengestellt und schauen in den Spiegel.
Die Beschränkung auf die folgenden 10 Arten dient einer ersten Orientierung. Lokal und regional können erhebliche Abweichungen in der Zusammensetzung des Artenspektrums auftreten. Insofern gilt es, die häufigsten Arten in einem Gebiet jeweils neu zu entdecken. Die folgende Liste basiert auf einer vorläufigen Auswertung der laufenden Erfassung im Raum Leer. Über den ersten Platz ist noch nicht entschieden. Vier Arten sind derzeit in der engeren Auswahl.
1. Helle Kuchenflechte (Lecanora chlarotera)
2. Olivgrüne Schwarznapfflechte (Lecidella elaeochroma)
3. Lippen-Schwielenflechte (Physcia tenella)
4. Wand-Gelbflechte (Xanthoria parietina)
5. Helm-Schwielenflechte (Physcia adscendens)
6. Anliegende Schwielenflechte (Hyperphyscia adglutinata)
7. Kreisförmige Schwielenflechte (Phaeophyscia orbicularis)
8. Gewöhnliche Leuchterflechte (Candelaria concolor)
9. Sorediöse Dotterflechte (Candelariella reflexa)
10. Furchen-Schüsselflechte (Parmelia sulcata)
Helle Kuchenflechte (Lecanora chlarotera)
Die Helle Kuchenflechte ist vor allem an jüngeren Gehölzen und auf Zweigen in großer Zahl zu finden.
Olivgrüne Schwarznapfflechte (Lecidella elaeochroma)
Die Olivgrüne Schwarznapfflechte fehlt an nahezu keinem Gehölz.
Lippen-Schwielenflechte (Physcia tenella)
Die Lippen-Schwielenflechte ist an den aufgebogenen, sorediösen Lagerrändern zu erkennen, hier auch mit seltener auftretenden Fruchtkörpern.
Wand-Gelbflechte (Xanthoria parietina)
Die auffällige Wand-Gelbflechte ist an vielen Bäumen und Mauern kaum zu übersehen. Sie hat in den letzten Jahrzehnten eine massive Ausbreitung erfahren und fehlt an kaum einem Gehölz.
Helm-Schwielenflechte (Physcia adscendens)
Die Helm-Schwielenflechte ist von der ähnlichen Lippen-Schwielenflechte bei guter Ausprägung durch die helmförmig aufgewölbten Lagerränder zu unterscheiden.
Anliegende Schwielenflechte (Hyperphyscia adglutinata)
Die Anliegende Schwielenflechte war bis vor wenigen Jahrzehnten zwischen Weser und Ems sehr selten. Als wärmeliebende Art gehört sie heute zu den häufigsten Flechten der Region.
Kreisförmige Schwielenflechte (Phaeophyscia orbicularis)
Der Bestand der Kreisförmigen Schwielenflechte hat sich aufgrund von Nährstoffeinträgen regional stark erhöht.
Gewöhnliche Leuchterflechte (Candelaria concolor)
Die Gewöhnliche Leuchterflechte ist durch ihre zitronengelbe Farbe und sehr kleine Lagerlappen unverkennbar. Auch sie ist wesentlich häufiger als noch vor wenigen Jahrzehnten.
Sorediöse Dotterflechte (Candelariella reflexa)
(Wir suchen noch ein passendes Foto, solange bitte hier nachschauen.)Die Sorediöse Dotterflechte kommt an vielen Gehölzen vor, kann jedoch oft nur mit einer Lupe sicher erkannt werden.
Furchen-Schüsselflechte (Parmelia sulcata)
Die Furchen-Schüsselflechte ist die häufigste der gut wahrnehmbaren Blattflechten in der Region. Sie kann jedoch leicht mit ähnlich aussehenden grauen Blattflechten verwechselt werden.